Klopfer des Monats / Klopfer-Archiv

Aktueller Klopfer des Monats

Oktober 2025: „Weltkriegsmunition als Lebensraum für Seesterne und Krabben“ so titelt eine norddeutsche Tageszeitung.

Was sich zunächst als positive Nachricht anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Katastrophenmeldung zeigt sich doch dadurch, dass diese Altlasten schon viel zulange im Meer liegen.

Was sich zunächst als positive Nachricht anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Katastrophenmeldung zeigt sich doch dadurch, dass diese Altlasten schon viel zulange im Meer liegen.

Natürlich besiedelt die Natur alle Hartsubstrate; auch Munitionsreste und deren Verpackung. Leider erscheint dadurch aber das herrschende Problem der Munitionsaltlasten in der Ostsee nur auf den allerersten Blick in einem milderen Licht, denn die Gefahren, die von diesen Hinterlassenschaften ausgehen, werden dadurch nicht einen Deut kleiner. Die Schadstoffe der chemischen Zersetzungsprodukte von Sprengstoffen, die durch die durchgerosteten Hüllen der Munition freigesetzt werden, sind mittlerweile, wenn auch in geringen Mengen schon in Meeresbewohnern zu finden, die sich nahe genug an den Versenkungsgebieten befinden. Eine Besserung, wie von selbst wird nicht eintreten, sondern die Belastung wird zunehmen, wenn diese Altlasten nicht schnell beseitigt werden. Gesprochen wird schon lange darüber. Leider sind entschlossene Bergungsmaßnahmen bisher nicht erkennbar, denn die Kosten sind immens. Allerdings wird das Problem mit zunehmender Verrostung der Hüllen immer größer die Bergung wird teurer und für die Umwelt schädlicher, denn der unvermeidbare Austritt von Schadstoffen bei einer Bergung nimmt weiter zu.

Daher sollte die Bewältigung dieses Problems bei den gerade diskutierten Maßnahmen zum Ostseeschutz vor allen anderen Maßnahmen an erster Stelle stehen. Die wichtigen Riffe und Hartsubstrate könnte man durch ein Aussetzen der Schleppnetzfischerei mit schweren Rollergeschirren schützen.

Fischerei-012.jpgHierdurch wäre sowohl flächenmäßig als auch im Hinblick auf das Schutzziel ein viel wirkungsvollerer Effekt zu erzielen als durch die favorisierte Einrichtung von 12.5%  Nullnutzungszonen.

 

September 2025: Totaler Fangstopp für die Fischerei auf Dorsch und Hering! und was ist mit den Prädatoren?

„Totaler Fangstopp für Dorsch und Hering in der Ostsee“ das ist die Forderung der Grünen zur Rettung des Dorsch und Herings Bestandes.Kann diese beim Naturschutz so wohlfeile Forderung zu einer Problem Lösung beitragen?

Das ist wohl nicht zu erwarten!

Unstrittig ist die Übernutzung des Dorschbestandes durch die intensive Befischung der Laichkonzentrationen des Dorsches in den Gewässern um Bornholm in Verbindung mit der Stationierung von Fabrikschiffen vor Ort seit 1984 durch die Schleppnetzfischerei. Dies hat einen Abwärtstrend eingeleitet, der uns dahin gebracht hat, wo wir heute sind. Klimawandel und Sauerstoffmangel kommen hinzu, sind aber nicht ursächlich.

dorschtabelle-001.jpg

Die Verkürzung der Dorschschonzeit um 4 Wochen im Jahr 2019 bei gleichzeitiger Gewährung von Ausgleichszahlungen für die deutsche Flotte (sog. Notmaßnahmendeal) führte zu einer Intensivierung der Fischerei durch Fahrzeuge anderer EU-Anrainerstaaten in der westlichen Ostsee und schlussendlich zur endgültigen Dezimierung des letzten starken Dorschjahrganges 2016. Seither befindet sich die Rekrutierung auf einem sehr niedrigen Niveau.

Die anschließend vorgenommenen Quotenkürzungen konnten seither nicht zu einer Erholung des Bestandes beitragen, obwohl die fischereilich Sterblichkeit gegen Null tendiert. Die unvollständige Ausnutzung der Quoten zwischen 15 und 20% seit 2021 zeigt deutlich, dass kein Dorsch da war den man hätte fangen können. Das liegt nicht daran, dass nicht gefischt wurde, sondern daran, dass kein Dorsch es geschafft hat über das Mindestmaß von 35 cm aufzuwachsen obwohl bis 2022 eine gute Anzahl von Jungdorschen in der Reusen Fischerei zu finden war.

20250831_101527.jpg

 

Interessant ist die Frage: „Wo ist dieser Dorsch geblieben?“ tauchte er doch in dem darauffolgenden Jahr schon nicht mehr in der Fischerei auf.

Anscheinend, auch wenn es niemand hören will, haben die Prädatoren hier ganze Arbeit geleistet.

Beim Hering könnte die Umsetzung der Forderung des europaweit tätigen Verbandes der Kleinfischerei LIFE (Low Impact Fishers of Europe) die Heringsquote in der westlichen Ostsee der Fischerei mit passiven Fanggeräten zuzuweisen in der Weise für eine Abhilfe sorgen, die den Bestand nicht übermäßig belastet und den kleinen Familienbetrieben eine Überlebenschance bietet. Für große Kutter besteht immerhin die Möglichkeit in andere Fanggebiete auszuweichen.

 Generell ist zu kritisieren:

Solange nicht alle Einflüsse auf den Dorschbestand in die Diskussion und zur Ermittlung von Lösungsansätzen einfließen und die Wissenschaft für ihre Aussage: „die sind irgendwo gestorben“ keine Nachweise liefern kann, sind die Forderungen nach einem totalen Fangstopp von welcher Seite auch immer als reiner Populismus abzulehnen, da sie in keiner Weise zielführend sind.

Stattdessen werben wir für eine Zusammenarbeit mit der Kleinfischerei für die Lösung nachstehender Punkte:

  • Schaffung gleicher Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer
  • Zugang für alle Marktteilnehmer zu geförderter Hafeninfrastruktur
  • Angleichung der Liegegebühren für alle Marktteilnehmer
  • Entlastung der Betriebe auf der Kostenseite
  • Rasches Prädatorenmanagement auf europäischer Ebene
  • Behinderung der Diversifizierung von Einkommen durch überzogene Sicherheitsvorschriften
  • Bürokratieabbau
  • Wissenschaftliche Untersuchung der Gründe für die Magersucht bei Plattfischen, denn zur Zeit sind nur knapp 5% der Fänge marktfähig für den menschlichen Verzehr, der Rest landet als Industriefisch im Fischmehl bzw. er findet keinen Absatz.

Das favorisiert die Kleinfischerei mit passiven Fanggeräten als Pakt für eine Zukunft, der länger als 5 Jahre hält.

 

 

August 2025: Wissenschaftliche Beratung zum Bestandsmanagement nicht hilfreich.

Juli 2025: Nur die Berücksichtigung aller Faktoren bei einer Bestandsbeurteilung führt zu brauchbaren Ergebnissen.

Juni 2025: Überzogener Naturschutz steht sich selbst im Weg

Mai 2025: Empfehlungen der Zukunftskommission Fischerei: Zu großer Unterschied zwischen Schönfärberei und praktischer Auswirkung.

April 2025: Sechzehn-Punkte Plan Ostsee, Restriktionen nur zu Lasten der Fischerei.

März 2025: Bericht von der Intensivstation!

Februar 2025: 14,3 Mio. EURO in den Wind geschossen!

Januar 2025: Der Fachmann staunt und der Laie wundert sich.

Dezember 2024: Quo Vadis Fischerei ?

November 2024: Der Bürger staunt und der Fischer wundert sich!

Oktober 2024: Symbolpolitik für die Fischerei

September 2024: Wissenschaftler beklagen ungenaue Bestandsabschätzungen.

Einteilung in Haupt und Nebenerwerbsfischerei; zumindest in der Ostsee eine Unterscheidung aus der Mottenkiste.

Juli 2024: Forderungen nach Verträglichkeitsprüfungen für Fanggeräte der Fischerei in NATURA 2000 Gebieten werden laut.

Juni 2024: Datenmangel behindert Prädatoren Regulierung.

Mai 2024:  Der Schweinswal-immer für eine Horrorgeschichte gut!

April 2024: Zukunft der deutschen Ostseefischerei ungewiss!

März 2024: „Allumfassende Naturschutzverwaltung Ostsee“ auch ohne Nationalpark nötig?

Februar 2024: Die Kürzungen für den ohnehin gebeutelten Fischereisektor sind unverhältnismäßig!

Januar 2024: Die Bedeutung einer Petition für einen Nationalpark Ostsee mit 93.000 Unterschriften erscheint zunächst schwerwiegend.

Dezember 2023: Der Naturschutz fordert Vertäglichkeitsprüfungen für Fanggeräte.

November 2023: Wo ist der Dorsch geblieben?

Oktober:  2023

September 2023: Nationalparkdiskussion ergebnisoffen?

August 2023: Der Schutz der Ostsee kommt nicht voran.

Juli 2023: Fischereiliche Dorsch - Entnahme fast auf null. Wo bleibt der Jungdorsch?

Mai 2023: Naturschutz führt Geisterdiskussion

April 2023: Mangelnde Abstimmung bei den Aalschonzeiten für die See

Februar 2023: Der Weg aus der Krise

Januar 2023: Vom EU-Rat beschlossene Maßnahmen zum Schutz des Europäischen Aalbestandes unverhältnismäßig und nicht zielführend!

November 2022: »Großteil der in der Schleppnetzfischerei gefangenen Plattfische nicht marktfähig«

September 2022: „Alles ÖKO“ - oder was?

August 2022: Der allerorten gepriesene hervorragende Zustand der Plattfischbestände in der Ostsee, nur ein Trugbild der Wirklichkeit?

Juli 2022: „Schöne tote Ostsee! Das Dorschsterben und seine Folgen.“

Juni 2022: Schwerpunktmäßige Fischerei auf Plattfische während der Laichzeit!

Mai 2022: Fischindustrie fordert Ausnahme vom Anlandegebot für beigefangene untermaßige Schollen

April 2022: Dorschkrise in der Ostsee!

März 2022: Diversifizierung in der Fischerei